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Digitalisierung in der Kita – der richtige Einsatz von Technik im Kindergarten

Autor Oliver Haas
Oliver Haas
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Digitalisierung in der Kita – der richtige Einsatz von Technik im Kindergarten

Die Digitalisierung ist längst kein Prozess mehr, der älteren Generationen erklärt werden muss. Sie ist allgegenwärtig und hat sich bis in den Alltag der neuen Großeltern-Generation der Baby-Boomer geschlichen. Ob Zeitung lesen auf dem Tablet oder Video-Telefonate mit den Kindern am Smartphone.

Auch die jüngsten Kinder kommen zu Hause oder spätestens im Kindergarten mit neuer Technik in Berührung, weshalb das Thema Digitalisierung in der Kita für Erzieherinnen und Erzieher einen festen Bestandteil ihrer pädagogischen Tätigkeit darstellt.

Die Notwendigkeit von Medienerziehung bei Kindern

Die Digitalisierung ist ein stetiger Prozess. Kinder so lange als möglich vor der Technik oder dem Internet zu schützen, kann sich für ihren späteren Lebensweg als Nachteil herausstellen. Dadurch laufen sie Gefahr das Internet als Tabuthema zu betrachten, Angst davor zu haben oder es mangelt ihnen schlichtweg an technischem Interesse.

Spätestens zum Schuleintritt wird bei Kindern ein Mindestmaß an Medienkompetenz vorausgesetzt, was sich zunächst auf die Bedienung mobiler Endgeräte und Benutzung altersgerechter Apps bezieht. Im weiteren Bildungsverlauf wird die Medienkompetenz auf den bewussten Umgang mit dem World Wide Web erweitert.

Denn irgendwann müssen Kinder in der Vorbereitung aufs Leben lernen, mögliche Gefahren zu erkennen, die online auf sie lauern. Zur Unterscheidung zwischen glaubhaften Informationen aus verlässlichen und objektiven Quellen von Fake News oder KI generierter Falschinformation bedarf einiges an Erfahrung.

Digitalisierung in der Kita: Medienkompetenz bei Kindern fördern

Für Kinder ist es bereits ohne Technik eine Herausforderung, große Mengen an Informationen zu verarbeiten. Im digitalen Zeitalter, wo Informationen sehr schnell in großen Mengen und einfach zugänglich sind, ist die Unterstützung durch pädagogisches Fachpersonal enorm wichtig.

Aufgabe der Fachkräfte in der Medienerziehung ist es daher, Kinder in einem geschützten Raum, spielerisch und unter Aufsicht an die Technik und später das Internet heranzuführen. Ziel ist es, nicht nur die Neugier der Kinder zu wecken, sondern sie für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Medien zu sensibilisieren.

Technik im Kindergarten: Möglichkeiten für Erzieher

In der pädagogischen Fachliteratur werden die Chancen des gezielten Einsatzes von altersgerechten Apps betont. Diverse Abenteuer- und Lernspiele am PC, Smartphone oder Tablet bieten neue Lernmöglichkeiten zur Förderung sprachlicher und mathematischer Fähigkeiten und nicht zuletzt zur Steigerung der Kreativität. Später im Schulalter bietet der richtige Umgang dadurch einen unbegrenzten Wissenszugang und Bildungschancen.

Entscheidend ist, dass Medien im Kindergarten nur dort eingesetzt werden, wo ein pädagogischer Mehrwert besteht. In diesem Fall verbinden Kinder den Einsatz von Technik nicht nur mit Konsum, sondern nehmen die verschiedenen Programme als Gestaltungsmöglichkeit wahr.

Erzieherinnen und Erzieher müssen dabei stehts auf eine reflektierte Mediennutzung achten. Kinder können sich schwer selbstständig regulieren. Daher sollten Kinder keinen unkontrollierten Zugang zu digitalen Endgeräten oder unbegrenzte Medienzeit am Tag haben.

Die Digitalisierung in der Kita oder neue Technik im Kindergarten verändert auch die Arbeit von Erziehern, jenseits des pädagogischen Auftrags. Dokumentations-Apps können etwa die Eintragung von Beobachtungen zur Entwicklung einzelner Kinder erleichtern.

Als neue Aufgabe kommt jedoch die Aufklärungsarbeit bei Eltern auf das pädagogische Fachpersonal hinzu. Von der Beratung zu altersgerechten sowie pädagogisch wertvollen Apps bis hin zu Empfehlungen für die angemessene Mediennutzung zu Hause.

Kritik an der Digitalisierung von Kitas und der übermäßigen Nutzung von Technik im Kindergarten

Unter Eltern und Pädagogen gibt es in Teilen auch kritische Stimmen an der Digitalisierung in Kitas. Deren Sorge bezieht sich auf die Gefährdung der körperlichen und geistigen Entwicklung bei Kindern.

Kritiker geben zu bedenken, dass sich durch eine frühzeitige Mediennutzung kein gesunder Umgang mit Medien und Technik entwickeln kann. Vielmehr stellt die vorzeitige Annäherung eine Überforderung dar und begünstigt eine Mediensucht. Das führe wiederum zu weniger Bewegung und dem Rückgang der sozialen Kompetenz bei Kindern. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass eine negative Auswirkung auf die Hirnentwicklung bei verfrühtem Medienkonsum befürchtet wird.

Medienerziehung in Zeiten der Digitalisierung

Der Einsatz von digitalen Medien und Technik im Kindergarten kann nicht per se als gut oder schlecht bezeichnet werden. Letztendlich kommt es auf die Art und Weise an, wie die Digitalisierung eingesetzt wird und wie Kinder vom Erziehungspersonal und den Eltern an sie herangeführt werden.

Allgemein können und sollten digitale Medien nicht vollends Bücher oder Bewegungsspiele ersetzen, da diese wichtig für die körperliche und kognitive Entwicklung sind. Auch werden Vorlese-Apps niemals eine emotionale Nähe erzeugen können, wie sie zwischen Kind und Bezugsperson während dem Vorlesen aus einem Buch als Mittagsschlaf-Ritual entsteht.

Fest steht, die Digitalisierung ist unausweichlich und der Einsatz von digitalen Medien wird in der Erziehung und somit zwangsläufig in Kitas und im Kindergarten zunehmen.  Die Arbeit von Erzieherinnen und Erzieher wird daher vermehrt im Bereich der Medienpädagogik stattfinden.

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