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Gesund im Kindergarten: Umgang mit Erkältung und Grippe in der Kita

Autorin Marion Reiss
Marion Reiß
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Herbst und Winter bringen nicht nur bunte Blätter und kaltes Wetter, sondern auch eine erhöhte Anfälligkeit für Erkältungen und Grippe in unsere Kindergärten. Als Erzieher ist es wichtig, bei diesen Themen sensibel und informiert zu sein, um sowohl die Gesundheit der Kinder zu schützen als auch den Eltern eine klare Orientierung zu bieten.

Krankheiten im Kita-Alltag

„Kann mein Kind mit Husten oder Schnupfen in die Kita?“, diese Frage stellen sich Eltern, wenn sich bei ihrem Kind erste Anzeichen einer Erkältung zeigen.

Im Kindergarten sind Erkältungskrankheiten und Grippe leider häufige Begleiter. Typische Symptome sind Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Fieber. Doch ab wann sollte ein Kind zu Hause bleiben?

Generell gilt: Bei akuten Symptomen wie hohem Fieber (über 38,5 Grad), starkem Husten oder Erbrechen sollten Kinder nicht in die Kita. Bei leichteren Erkältungssymptomen wie einem milden Schnupfen können die Kinder teilnehmen, solange sie sich wohlfühlen und keine Ansteckungsgefahr besteht. Frühe, einfache Erkältungsinfekte dürfen in der Kita durchlebt werden, weil sie das Immunsystem sogar zum Positiven modulieren.

Ansteckungsgefahr bei Grippe

Die Influenza ist besonders ansteckend. Ein Kind mit Grippe ist in der Regel einen Tag vor dem Auftreten von Symptomen bis zu fünf bis sieben Tage nach Ausbruch der Erkrankung ansteckend. Jüngere Kinder und Kinder mit geschwächtem Immunsystem können länger ansteckend sein. In einigen Fällen können bei Kindern Komplikationen auftreten, wie z. B. Mittelohrentzündung, Bronchitis, Lungenentzündung oder eine Verschärfung einer bestehenden chronischen Erkrankung wie z. B. Asthma. Es ist wichtig, Eltern darüber rechtzeitig aufzuklären, um eine weitere Verbreitung im Kindergarten zu vermeiden.  

Krankheitsverlauf bei Kindern mit Grippe

Der Verlauf einer Influenza bei Kindern kann unterschiedlich sein, je nach Alter des Kindes, allgemeinen Gesundheitszustand und Virustyp.

Die Inkubationszeit für die Grippe beträgt in der Regel ein bis vier Tage, wobei die meisten Fälle etwa zwei Tage nach Ansteckung auftreten. In dieser Zeit zeigt das Kind noch keine Symptome, kann jedoch bereits ansteckend sein.

Die Anzeichen beginnen oft plötzlich mit hohem Fieber, Schüttelfrost, Husten, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit und Schwäche, manchmal auch bei jüngeren Kindern mit Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit oder Durchfall.

Während der ersten drei Tage sind die Hinweise einer Grippe am stärksten ausgeprägt. Das Fieber kann sehr hoch sein, und das Kind kann sehr müde und schlapp sein. Der Husten kann sich verschlimmern.

Ab Tag vier beginnt das Fieber in der Regel zu sinken, und die akuten Grippeerscheinungen lassen nach. Der Husten kann jedoch weiterhin bestehen bleiben.

Die meisten Kinder erholen sich innerhalb einer Woche, obwohl der Husten manchmal länger anhält. Einige Kinder zeigen möglicherweise noch für einige Zeit Anzeichen von Müdigkeit und Schwäche.

Behandlung der Kinder bei Influenza

Die Behandlung der Grippe konzentriert sich in der Regel auf die Linderung der Symptome. Dazu gehört das Trinken von ausreichend Wasser oder Tee, Ruhe, Schlaf sowie das Einnehmen von fiebersenkenden Medikamenten. In schweren Fällen können antivirale Medikamente vom Arzt verordnet werden, die innerhalb von 48 Stunden nach Symptombeginn am effektivsten sind.

Besondere Herausforderungen bei Kindern mit Behinderung

Kinder mit Behinderung haben in der Regel ein höheres Risiko für Komplikationen bei Krankheiten wie Grippe. Hier ist eine individuelle Betrachtung notwendig. Eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern und gegebenenfalls Fachkräften hilft, besondere Gefahren und Behandlungsmöglichkeiten zu identifizieren.

Prävention und Stärkung der Abwehrkräfte bei Kindern

Das Stärken von Abwehrkräften bei Kindern erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der Nahrungsaufnahme, körperliche Betätigung, Hygienepraktiken und das allgemeine Wohlbefinden umfasst. Durch die Förderung gesunder Gewohnheiten tragen Eltern und Erzieher dazu bei, die Gesundheit der Kinder zu unterstützen und sie widerstandsfähiger gegen Krankheiten zu machen. Um Abwehrkräfte von Kindern zu stärken, ist eine ausgewogene Ernährung mit Obst, Gemüse und Vollkornprodukten wichtig. Regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf fördern das Immunsystem und das allgemeine Wohlbefinden. Hygienemaßnahmen wie gründliches Händewaschen und der Verzicht auf engen Kontakt zu erkrankten Kindern sind entscheidend, um Infektionen zu vermeiden.  

Kommunikation mit Kindern und Eltern

Erzieher in Kitas haben die Aufgabe, das Thema Krankheiten sensibel zu behandeln. Eine offene und ehrliche Kommunikation mit Eltern ist dabei entscheidend.  

Wichtig sind Informationen über die Hygienemaßnahmen im Kindergarten und die Ermutigung, ihre Kinder bei Krankheit zu Hause zu lassen bzw. sie erst wieder die Kita besuchen zu lassen, wenn sie frei von Symptomen sind. Mit den Kindern kann in altersgerechter Weise über die Bedeutung von Hygiene gesprochen werden, indem Erzieher sie spielerisch in die Maßnahmen einbeziehen.

Impfempfehlung

Für Kinder gibt es spezifische Impfempfehlungen, insbesondere gegen die Grippe. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine jährliche Grippeschutzimpfung für Kinder ab zwei Jahren, insbesondere für solche mit Vorerkrankungen. Eine Aufklärung über die Vorteile einer Immunisierung kann Eltern bei der Entscheidung helfen.

Fazit

Der Umgang mit Grippe und Erkältungen im Kindergarten erfordert ein gewisses Maß an Sensibilität und Organisation. Durch klare Kommunikation, Präventionsmaßnahmen und die Unterstützung der Eltern können Erzieher dazu beitragen, die Gesundheit aller Kinder zu schützen und einen reibungslosen Kindergartenalltag zu ermöglichen.

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