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Erste Hilfe im Sommer: Sicher und unbeschwert unterwegs

Autorin Marion Reiss
Marion Reiß
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Lesezeit ca. 10 Minuten

Sonnenbrand und Sonnenstich: Schnelle Hilfe bei zu viel Sonne


Ein Tag in der Sonne kann ungeschützt schnell zu einem schmerzhaften Sonnenbrand führen. Direkte Sonneneinstrahlung auf Kopf oder Nacken, kann zu einem Sonnenstich führen. Gerade bei kleinen Kindern gilt besondere Vorsicht, denn sie haben sehr feine Haare und eine dünne Schädeldecke. Ist die Kopfhaut nicht geschützt, kann es zu einer Hirnhautreizung kommen, Kopfschmerzen und Übelkeit können die Folgen sein.  

Bei den ersten Anzeichen von Rötung und Brennen die betroffene Haut sofort kühlen, am besten mit feuchten Tüchern oder speziellen After-Sun-Produkten und das Kind in den Schatten bringen. Treten Symptome eines Sonnenstichs auf, muss Kopf und Nacken gekühlt und der Oberkörper erhöht gelagert werden. Ist das Kind bei Bewusstsein, Wasser oder Fruchtsaftschorlen anbieten.

Wichtig: Treten Fieber, ein erhöhter Puls oder Bewusstseinsstörungen auf, sofort den Notarzt rufen. Auch bei stärkeren Verbrennungen und Blasenbildung hilft ein Arzt weiter.  

Sonnenbrand und Sonnenstich vermeiden:

  • Lange Aufenthalte in der Sonne – vor allem zur heißen Mittagszeit, vermeiden
  • Regelmäßig Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden
  • Auf genügend Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser oder Fruchtsaftschorlen achten, um Dehydration zu vermeiden
  • Luftige und helle Kleidung und eine Kopf- & Nackenbedeckung schützen vor direkter Sonneneinstrahlung

Fahrradunfall: Richtig reagieren bei Stürzen

Fahrradfahren macht Spaß, birgt leider auch Risiken. Gefährlich Situationen entstehen, wenn Kinder auf dem Rad noch nicht sicher, unkonzentriert oder riskant fahren. Bei einem Sturz ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und Schritte zur ersten Hilfe zu unternehmen. Schürfwunden möglichst schnell mit sauberem Wasser ausspülen und anschließend desinfizieren. Ein Pflaster oder Verband schützt die Wunde vor Verschmutzungen. Leichte Prellungen können mit Kühlpacks behandelt werden.  

Bei Verdacht auf Knochenbrüchen oder schweren Verletzungen ist professionelle Hilfe unerlässlich. Falls Fremdkörper in der Wunde sind, diese nicht herausziehen, das übernimmt der Notarzt. Bei tiefen Wunden, die stark bluten und genäht werden müssen, als Ersthilfe mit einem möglichst sauberen Hemd, T-Shirt oder was gerade zur Verfügung steht, fest auf die Wunde drücken, um die Blutung zu stoppen und einen Kreislaufzusammenbruch zu vermeiden. Zur Unterstützung des Kreislaufes die Beine hochlagern.  

Akut lebensbedrohlich ist der Zustand von Bewusstlosigkeit und stark blutenden Wunden, dann muss unbedingt der Rettungsdienst unter der 112 mit einer möglichst genauen Angabe des Ortes angerufen werden. Bei Bewusstlosigkeit die Atmung kontrollieren, ist diese gleichmäßig und die Gesichtsfarbe rosig, wird der Patient in die stabile Seitenlage gelegt. Der Helm muss entfernt werden, um bei überstrecktem Kopf die Atmung zu kontrollieren, bis der Rettungsdienst eintrifft.  

So beugst Du Fahrradunfällen vor:

  • Allgemein müssen Fahrräder immer verkehrssicher sein. Ein funktionierendes Licht vorne und hinten, Reflektoren an den Pedalen und in den Speichen und gut eingestellte Bremsen bieten Sicherheit im Straßenverkehr.
  • Bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr dürfen Kinder den Gehweg zum Fahrrad fahren nutzen
  • Helle Kleidung, eine Sicherheitsweste und Reflektoren an der Kleidung machen es Autofahrern einfacher, Kinder zu erkennen
  • Ein passender Fahrradhelm ist unerlässlich, um Kopfverletzungen bei einem Sturz vorzubeugen
  • Ein Erste-Hilfe-Set am Fahrrad hilft, kleine Verletzungen vor Ort zu versorgen

Badeunfall: sicheres Verhalten im Wasser

Ein Badeunfall kann schnell lebensbedrohlich werden. Nicht nur ungeübte Schwimmer oder Nichtschwimmer geraten im Wasser in gefährliche Situationen. Auch gute und erfahrene Schwimmer unterschätzen die Kräfte des Wassers und ihre eigenen Fähigkeiten. Dabei kann sie die Kraft verlassen oder der Kreislauf schlapp machen. Auch Strömungen im Meer oder von Flüssen werden unterschätzt.  

Bei einem Notfall im Wasser sollten Ersthelfer sofort handeln. Damit der Retter nicht selbst in Gefahr gerät, sollte der Rettungsversuch zu Beginn von Land aus stattfinden. Ein Rettungsring, ein Seil oder andere schwimmbare Gegenstände dienen der hilflosen Person zum Festhalten. Zeitgleich versuche andere Menschen im Umfeld auf die Notfall Situation aufmerksam zu machen. Falls es keine Gegenstände gibt, nähere Dich der hilfesuchenden Person von hinten, dass sie sich nicht an dir festklammern kann. Stelle sicher, dass der Kopf oberhalb des Wassers bleibt. Der Mangel von Sauerstoff kann schnell zu ernsthaften Folgen führen, deshalb handle zwar zügig, aber bedacht.

Wichtig: Ist das Kind bewusstlos aber atmet, bringe es in die stabile Seitenlage. Bis der Notarzt eintrifft stets die Vitalfunktionen im Blick behalten. Bei Atemstillstand oder Herz-Kreislauf-Stillstand muss sofort mit der Wiederbelebung begonnen werden.  

So verringerst Du das Risiko von Badeunfällen:

  • Kinder nie unbeaufsichtigt im Wasser spielen lassen, auch nicht in flachen Bereichen
  • Keine Kopfsprünge in unbekannte Gewässer oder Seen – ist das Wasser zu flach, drohen schwerste Wirbelsäulenverletzungen
  • Nicht zu lange im Wasser bleiben, um keine Unterkühlung des Körpers zu riskieren. Wird der Körper zu kalt, nimmt die Leistungsfähigkeit ab und die Kraft fehlt, um ans rettende Ufer zu schwimmen
  • Den Kindern von Klein auf beibringen, dass man nur um Hilfe ruft, wenn man sich wirklich in einer hilfsbedürftigen Situation befindet

Ein Wadenkrampf im tieferen Wasser kann schnell lebensbedrohlich werden. Versuche die Ruhe zu bewahren und dich an der Wasseroberfläche zu halten. Falls Du es nicht schaffst, ans Ufer zu schwimmen, versuche den Krampf im Wasser zu lösen. Bei einem Wadenkrampf zum Beispiel ziehst du Deine Fußspitze zum Körper. Bist Du erschöpft vom Schwimmen, hilft es, Dich auf den Rücken in die Tote-Mann-Stellung zu drehen und Dich mit dem Blick nach vorne treiben zu lassen.

Gewitter: Schutz suchen und sicher bleiben

Ein Sommergewitter zieht blitzschnell auf. Bist Du oder Dein Kind während eines Gewitters unterwegs, ist es wichtig, sich in Sicherheit zu bringen und die Gefahren zu minimieren und Verletzungen zu vermeiden. Gewitter lösen bei manchen Menschen auch Angstzustände und Schockreaktionen aus. Bei leichten Schreckreaktionen durch Blitz und Donner beruhige Dein Kind und bringe es nach innen.  

Wurde jemand durch einen Blitzschlag verletzt, ist es wichtig, sofort einen Notarzt zu rufen. Direkter Blitzschlag führt zu Verbrennungen, Herzrhythmusstörungen, neurologischen Problemen und anderen schwerwiegenden Verletzungen. Selbst ein indirekter Blitzschlag in die Nähe von Personen kann einen Schock, Herzrhythmusstörungen und neurologischen Problemen auslösen. Hat Dein Kind Atemprobleme wie Atemstillstand oder Schnappatmung, sollte bis zum Eintreffen professioneller Hilfe eine Herzdruckmassage und Beatmung in Form von 30 Mal Drücken und zweimal Beatmen im steten Wechsel erfolgen. Bei Anzeichen von einem Schock oder Verbrennungen durch Blitzschlag muss ebenso sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.  

Wichtig: In vielen Städten gibt es spezielle Erste-Hilfe-Kurse am Kind. Eltern können ihr Wissen hier regelmäßig auffrischen.  

So kannst du Dich bei einem Gewitter schützen:

  • Bei Donner und Blitz sofort Schutz in einem Haus oder Auto suchen. Der Blitzableiter führt dabei die Energie direkt in die Erde und schützt alle Bewohner. Genauso wird der Blitz im geschlossenen Auto abgeleitet und die Fahrzeuginnsassen sind sicher
  • Halte Dich auf keinen Fall unter Bäumen, Strommasten oder in der Nähe von Wasser während eines Gewitters auf. Vermeide Kontakt mit Gegenständen aus Metall, wie Gitter, Zäune oder Masten. Fahrradfahrer sollten absteigen und sich von ihrem Gefährt entfernen
  • In der Natur gilt: Hocke Dich mit geschlossenen Beinen hin und mache Dich so klein wie möglich, schütze Deinen Kopf und bilde keinesfalls den höchsten Punkt im Gelände. Im Freien ohne Unterschlupf kannst Du Dich auch in einen Graben oder eine Mulde legen.  

Wespenstich und Zeckenbiss: Risiken, Reaktionen und Prävention

Wespenstiche und Zeckenbisse kommen im Sommer häufig vor, sind unangenehm und können gefährliche Folgen haben. Ein Wespenstich ist schmerzhaft und löst bei manchen Personen allergische Reaktionen aus. Zeckenbisse zum Beispiel bleiben häufig unbemerkt und durch den Speichel der Tiere werden Krankheiten übertragen. Es ist wichtig, sowohl auf Wespen- als auch auf Zeckenbisse angemessen zu reagieren, um mögliche Komplikationen zu vermeiden. Kenntnisse über die richtige Vorgehensweise bei Stichen und Bissen sowie Präventionsmaßnahmen sind entscheidend, um die Gesundheit zu schützen und potenzielle Risiken zu minimeren.

Wespenstich: Linderung bei allergischen Reaktionen

Wespen sind vor allem von Ende April bis Ende Oktober aktiv. Ein Wespenstich kann schmerzhaft und unangenehm sein und bei Kindern zu Schwellungen führen. Kühlung mit kaltem Wasser, Eis, kalten Umschlägen oder einem Gel bringt Linderung. Untersuche die Stichstelle nach dem Stachel. Falls dieser noch steckt, kann der Stachel mit einer Pinzette, dem Fingernagel oder einer EC-Karte entfernt werden. Bei bekannten Allergien sollte das Kind sofort ein Antihistaminikum einnehmen und ein Arzt aufgesucht werden. Bei Allergien ist ein Notfallset ratsam. Bei Zeichen eines anaphylaktischen Schocks – wie Atemnot, Schwellungen im Gesicht oder Kreislaufproblemen – sofort den Notarzt rufen.  

Wichtig: Bei einem Wespenstich im Mundraum kann die Zunge oder den Hals anschwellen. Bei Atemnot sofort den Notdienst (112) rufen.  

So kannst Du Wespenstiche vermeiden:

  • Grundsätzlich sollten Kinder lernen, ruhig zu bleiben und nicht nach Insekten zu schlagen, um Stiche zu vermeiden  
  • Getränke und süße Speisen während der warmen Monate draußen möglichst abdecken  
  • Im Freien lieber Wasser anstatt süßer Cola oder Säften trinken
  • Hygienemaßnahmen, wie das Händewaschen nach dem Essen und das Abwischen des Mundes verhindert, dass sich die Insekten angezogen fühlen. Das Gleiche gilt für Essensreste, Diese ebenfalls zügig vom Tisch entfernen

Zeckenbiss: Vorsorge und Nachsorge

Zecken sind kleine Parasiten, die sich von Blut ernähren und bei Menschen durch einen Stich gefährliche Krankheiten wie Borreliose oder Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) übertragen können. FSME tritt in Abhängigkeit von der Aktivität der virustragenden Zecken bevorzugt im Frühjahr, Sommer und Herbst auf. Daher ist es wichtig, über die richtige Entfernungsmethode und die Symptome von Zeckenbissen informiert zu sein, um die eigene Gesundheit und die seiner Kinder zu schützen.  

Nach einem Aufenthalt in der Natur den Körper des Kindes gründlich nach Zecken absuchen. Findest Du eine Zecke, diese so schnell wie möglich entfernen, um das Risiko von Krankheiten zu minimieren. Eine festgebissene Zecke kannst Du mit einer speziellen Zeckenzange oder Zeckenkarte entfernen. Fasse die Zecke so nah wie möglich an der Haut mit der Zange oder Karte und ziehe sie langsam und gleichmäßig heraus. Vermeide dabei, die Zecke zu quetschen oder zu drehen, da dadurch der Zeckenkörper abreißt und Teile im Stichkanal stecken bleiben könnten. Die Bissstelle vor und nach dem Entfernen der Zecke desinfizieren.  Beobachte die Bissstelle in den nächsten Wochen auf Anzeichen einer Infektion wie Rötung, Schwellung oder Entzündung. Falls solche Symptome auftreten oder Dein Kind grippeähnliche Beschwerden bekommt, ist ein Arztbesuch notwendig.  

So schützt Du Dich und Deine Kinder vor Zeckenbissen:

Bei einem Aufenthalt im Wald oder auf einer Wiese Kleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen tragen, die möglichst dicht abschließen.  

Zusätzlich kann ein Insektenschutzmittel verwendet werden. Hier gibt es spezielle Mittel für Kinder

Im Freien lieber Wasser anstatt süßer Cola oder Säften trinken

Hygienemaßnahmen, wie das Händewaschen nach dem Essen und das Abwischen des Mundes verhindert, dass sich die Insekten angezogen fühlen. Das Gleiche gilt für Essensreste, Diese ebenfalls zügig vom Tisch entfernen


Eine Zeckenschutzimpfung (FSME-Impfung) hilft, das Risiko von FSME zu verringern. Diese wird in der Regel in Form einer Serie von Impfungen verabreicht. Der Impfstoff schützt vor einer bestimmten Art von durch Zecken übertragenen Krankheitserregern, die Entzündungen des Gehirns und des Rückenmarks verursachen können.  

Fazit:

Mit diesen Tipps kannst Du und Deine Familie die Sommerzeit sicher und unbeschwert genießen. Sie sollen helfen, besser einzuschätzen, wenn Du selbst handeln kannst und wann professionelle Hilfe notwendig ist.  Bleibe aufmerksam und gut vorbereitet, dann steht einem unvergesslichen Sommer nichts im Wege!

 

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